Kräuselkrankheit

Lexikon: Von Taphrina deformans befallener Pfirsichbaum, fortgeschrittenes Stadium

Die Kräuselkrankheit am Pfirsich wird von Taphrina deformans, einem Schlauchpilz, verursacht. Dieser Pilz steht in naher Verwandtschaft mit Taphrina pruni, dem Erreger der Narren- oder Taschenkrankheit an der Pflaume. Taphrina deformans lebt von Juni bis Februar saprophytisch – das heißt er ernährt sich ausschließlich von abgestorbenem Pflanzenmaterial – als Sprossmycel an Trieben und Knospenschuppen. Ende Februar bis Anfang März zerfällt das Sprossmycel in eine Vielzahl von Sprosszellen. Beim Eintritt von Feuchtigkeit werden die Sprosszellen in die gerade geöffneten Knospen des Baumes geschwemmt. Dort infizieren sie die noch nicht entfalteten Blätter und durchwuchern die Blütenknospen. Mitte Mai bis Anfang Juni bildet der Pilz Sporenlager aus, die als zarter, plüschartiger Flaum zu erkennen sind. Die enthaltenen Ascosporen keimen auf den Trieben aus und überwintern später wieder als Sprossmycel. Ein Befall mit Taphrina deformans tritt besonders in feuchten Jahren auf.

Bekämpfung

Als Gegenmaßnahme empfiehlt es sich, befallene Triebe, Blätter und Früchte frühzeitig zu entfernen und zu vernichten. Befallene Pflanzenteile sollten nicht auf den Gartenkompost gebracht werden. Durch das Auslichten der Krone, einen regelmäßigen Verjüngungsschnitt und die Wahl eines windoffenen Standorts kann das Abtrocknen des Laubes verbessert werden. Dies verringert die Gefahr des Auftretens der Krankheit.
 Für die Anwendung in Hausgärten sind diverse Pflanzenschutzmittel zugelassen, die mehrfach gespritzt werden sollten. Um das Eindringen des Erregers in die Knospen zu verhindern, spritzt man schon vor dem Austrieb bis zum Knospenschwellen mehrfach (unter Umständen schon im Januar–März). Im Herbst sowie im folgenden Frühjahr sollte man erneut spritzen.
 Alternativ kann ein befallener Baum auch mit einer Mischung aus 50 % handelsüblichem Essig und 50 % Wasser an trockenen Tagen täglich einmal komplett eingesprüht werden. Da die Pilze säureempfindlich sind, sterben sie nach und nach ab. Bei sorgfältiger Anwendung ist der folgende Neuaustrieb jedoch befallsfrei und die Erkrankung kann erfolgreich zurückgedrängt werden. Zinnkraut (Ackerschachtelhalm) wächst in Wiesen (Ufern). In reichlich Wasser aufkochen, abkühlen lassen und 1:3 mischen und im zeitigen Frühjahr die Baumkrone damit spritzen.
Die Kräuselkrankheit befällt nicht nur Pfirsichbäume, sondern auch sehr oft Nektarinenbäume und ähnliche Steinobstbäume.

Quelle: de.wikipedia.org | Kräuselkrankheit

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